CITIZENFOUR

von Lau­ra Poi­t­ras, 2014

mit Ed­ward Snow­den, Glenn Green­wald, Ewen Ma­cAs­kill, Wil­liam Bin­ney, Ja­cob Ap­pel­baum, Lau­ra Poi­t­ras

Trai­ler (vi­meo)
Aus­schnitt (Snow­den-In­ter­view)
Web­site

Ak­tua­li­sie­rung, 22.9.2023:

CITIZENFOUR sah ich am 11. März 2015 im Ki­nok zum ers­ten Mal. Im An­schluss an den Film fand eine Dis­kus­si­on mit Prof. Dr. Ma­thi­as Lin­den­au, Lei­ter Zen­trum für Ethik & Nach­hal­tig­keit, FHS St. Gal­len, und Car­los Hani­mann, WOZ-Re­dak­tor, statt, mo­de­riert durch Prof. Dr. Rudi Mai­er, FHS St. Gal­len.

Auch ich hat­te im Som­mer 2013 vom NSA-Skan­dal er­fah­ren und die Ent­hül­lun­gen via ein Tech­nik-Nach­rich­ten­por­tal bis in den Herbst/Winter ei­ni­ger­mas­sen mit­ver­folgt. Ich war ver­dutzt und ir­ri­tiert über die auf­ge­deck­te Über­wa­chung, auch wenn ich mir die gi­gan­ti­sche Trag­wei­te da­mals so­wohl tech­nisch wie auch in Be­zug auf das Aus­mass schlecht bis gar nicht vor­stel­len konn­te. Ich mach­te ei­nen kur­zen Ver­such mit Fire­fox, Thun­der­bird und dem Tor-Brow­ser, weil das ir­gend­wo in ei­nem Ar­ti­kel mal emp­foh­len wur­de. Und liess da­von wie­der ab, da ich noch nichts über Freie Soft­ware wuss­te (und die da­mit zu­sam­men­hän­gen­den ethi­schen Über­le­gun­gen noch nicht kann­te) und mir da­mals in mei­nem Ap­ple-Ko­kon sehr wohl war.

Nach der Sich­tung von CITIZENFOUR an die­sem 11. März 2015 war ich rich­tig auf­ge­wühlt. Auf dem Spa­zier­gang nach­hau­se dach­te ich mir: «Jetzt ist es an der Zeit, end­lich zu er­for­schen, was das Gan­ze mit mir zu tun hat! Und falls es et­was mit mir zu tun hat: her­aus­zu­fin­den, ob und was ich als Ein­zel­per­son da­ge­gen un­ter­neh­men kann!»

Ich be­gann also zu re­cher­chie­ren und über eine ge­heim­nis­voll an­mu­ten­de Web­site PRISM Break er­fuhr ich von ganz vie­len Al­ter­na­ti­ven für Diens­te, An­wen­dun­gen und ... Be­triebs­sys­te­me! Bald stiess ich auf das GNU-Pro­jekt und ent­deck­te da die Welt der Frei­en Soft­ware. «Wow! GNU? Freie Soft­ware? Das muss ich ken­nen­ler­nen!» Ich schnapp­te mir ein äl­te­res Lap­top mei­ner Mut­ter, das un­ge­braucht her­um­lag, und be­gann im April 2015 mit der In­stal­la­ti­on mei­nes ers­ten frei­en Be­triebs­sys­tems, Tris­quel GNU/Linux 7 ...

Kürz­lich, zehn Jah­re nach dem NSA-Skan­dal, kam mir mei­ne DVD von CITIZENFOUR wie­der in die Hän­de. Ich hab mich um­ge­hend zu Ed­ward Snow­den ins Ho­tel­zim­mer ge­setzt und war auf­ge­wühlt wie vor zehn Jah­ren. Und dies­mal mach­te ich eine in­ter­es­san­te Ent­de­ckung im Ab­spann:

This film would not be pos­si­ble wi­t­hout the­se Free Soft­ware pro­jects
and en­cryp­ti­on tools

THE TOR PROJECT
TAILS
DEBIAN GNU/LINUX
OFF-THE-RECORD MESSAGING
GNU PRIVACY GUARD
TRUECRYPT
SECUREDROP

This film is de­di­ca­ted to tho­se who make gre­at
sacri­fices to ex­po­se in­ju­s­ti­ce

In die­sem Mo­ment muss­te ich zu­frie­den – und auch et­was ge­rührt – schmun­zeln, denn De­bi­an GNU/Linux, off-the-re­cord mes­sa­ging, GPG, TrueCrypt/VeraCrypt und den Tor-Brow­ser nut­ze ich heu­te – 8 Jah­re seit dem ers­ten Se­hen des Films – al­le­samt selbst in­ten­siv und re­gel­mäs­sig und wür­de auf die­se Soft­ware nicht mehr ver­zich­ten wol­len. Ich kann wohl sa­gen, dass CITIZENFOUR wie kein an­de­rer Film sehr kon­kret mein Le­ben ver­än­dert hat!

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